Sebastian Ziegler
Es gibt in Stein im Grunde genommen drei vorweihnachtliche Traditionen, die teilweise bis in die 50er Jahre der Schulgeschichte zurück reichen, aber die natürlich im Laufe der Jahrzehnte hinweg immer wieder eine Aktualisierung und Modernisierung erfahren haben. Ich mag sie alle drei, jede auf ihre Art.
Am Anfang steht der Adventsmarkt, der jedes Jahr ein ganzes Wochenende lang auf unserem Gelände stattfindet. Profis aus der Weihnachtsmarktzunft mischen sich hier mit Kollegen und Kolleginnen aus der Schule sowie unseren Schülerinnen und Schüler, die allesamt ehrenamtlich mitarbeiten und Punsch oder Stollen verkaufen oder sogar selbst gebastelt haben.
Ein Highlight ist jedes Jahr die tolle Tombola, die wir mit Unterstützung von Steiner Eltern organisieren. Sinn und Zweck des Adventsmarktes ist in erster Linie unser Engagement für die örtliche Lebenshilfe, für die jedes Jahr eine ordentliche Summe zusammenkommt. Wenn das Wetter gut ist, dann sind oft über 2000 Besucher in Stein gewesen, um die weihnachtliche Atmosphäre im Hof zu genießen. Der Adventsmarkt ist selbstverständlich auch ein beliebter Treffpunkt für Eltern und Altsteiner.
Die zweite Tradition ist der Nikolaus – auf seine Art natürlich ein eher vorhersehbares Ritual, bei dem sich jedes Jahr ein hochgeschätzter Kollege bereit erklärt, den Nikolaus für unsere Steiner zu spielen, verbunden mit stark umkämpften Positionen auf der Seite der Krampusse, die sich natürlich regelmäßig aus Altschülern zusammensetzen, die streng geheim dieses wilde Amt wahrnehmen. Natürlich ist es auch in Stein nicht mehr so wie in den 60er und 70er Jahren, dass noch jemand in den Brunnen geschmissen wird (der um diese Jahreszeit ja auch überhaupt kein Wasser mehr führt) oder Ähnliches zu befürchten hat. Es geht vielmehr darum, dass zwischen Schülern untereinander, aber auch zwischen Schülern und Mitarbeitern Ironisches zu Einzelnen oder zu einer Gruppe gesagt wird. Auch wenn dies meist nicht hoch pädagogisch vonstatten geht, ist diese höchst unterhaltsame Veranstaltung natürlich stets von viel Lachen geprägt.
Dann gibt es noch unseren Julklapp – eine Art Abschiedsshow des Abiturjahrgangs. Da wir dieses Jahr keinen Abijahrgang haben, ist es diesmal ein klein wenig anders. Normalerweise macht allerdings die Abschlussklasse einen Sketchabend mit Spielen, in den besonders die erwachsenen Kollegen, hauptsächlich die Internatspädagogen, mit einbezogen werden. Man muss schon einige Selbstironie mitbringen, aber es ist jedes Jahr hoch amüsant. Der Julklapp ist quasi unsere Abschlussveranstaltung, bevor alle in die Ferien gehen – eine Art Steiner Weihnachtsfeier. Verbunden ist der Julklapp mit einer kleinen Wichtelaktion. Hierzu gibt es alljährlich eine Tombola, wo jeder, der sich beteiligen will, mitmachen kann – und dementsprechend beim Julklapp anonym schenkt und beschenkt wird.
Theresia Schilling
Herbst – Nebel – Kälte kommt auf!
Wo bleibt der Schnee? Wie lange dauert es denn noch bis Weihnachten? So die Fragen der Kinder.
Advent und Weihnachten sind auch ein wichtiges Thema in Stein. Was sind eigentlich unsere Traditionen?!
Die Adventszeit beginnt hier immer am 1. Adventswochenende. Die erste wichtige Handlung im Internat: im Appellsaal wird ein riesiger, selbstgebundender, echter Adventskranz mit vier dicken, roten Stumpenkerzen aufgehängt. An jedem kommenden Sonntag wird eine Kerze mehr angezündet. Somit ist die Adventszeit offiziell eingeläutet.
Am Samstag und Sonntag dieses Wochenendes findet unser Steiner Adventsmarkt statt. Er fing vor vielen Jahren als kleiner, interner „Schul-Adventsmarkt“ im Innenhof an. Die Kinder bastelten, töpferten, strickten Sachen, die dann an verschiedenen Ständen verkauft wurden. Sehr beliebt waren unsere goldenen Sterne und die von einem Kollegen verfasste Weihnachtsgeschichte.
Die Küche steuerte Stollen und Plätzchen bei. Im Grunde hat sich im Innenhof nicht wirklich viel verändert! Im Außenbereich allerdings schon gewaltig! Inzwischen ist unser Markt eine wirkliche Institution, die in der Gegend bekannt und beliebt ist. Das Ambiente ist aber auch ganz besonders, sei es das erleuchte Schloss, die Kapelle u.v. mehr.
Kulturell und kulinarisch ist für alle etwas dabei. Außerdem kann man weihnachtliche Musik genießen, Perchten erleben, und auf den Nikolaus warten.
Die nächste, wichtige Tradition ist unsere Steiner Nikolausfeier. Im Vorfeld schreiben die Schüler, aber auch die Erwachsenen manchmal neckende, aber oft auch erzieherische Gedichte. Diese werden vom Nikolaus vorgetragen. Nicht immer zur Freude der betroffenen Kinder.
Der Nikolaus bringt aber auch seine gefürchteten Kramperl (wilde, kettenrasselnde Gesellen) mit, diese sollte man immer gut im Blick haben! Sie können schon recht strafend durch die Gegend fetzen. Der schlimmste Schlingel der Schule wird zum Abschluß der Feier dann in den Sack gesteckt. Hoffen wir, dass es ihm eine Lehre ist!
Was gibt es noch? Julklapp – unsere Weihnachtsfeier!
Diese wird stets von der Abschlussklasse gestaltet. Es gibt ein feines Abendessen, es wird gewichtelt, so dass jeder ein Geschenk bekommt. Wochen vorher wurden diejenigen aus einem großen Topf gezogen, die man nun beschenken soll. Anschließend folgt dann die große Show der bisher 12ten Klasse. Manchmal können die Beiträge und Spielchen schon etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber da müssen Groß und Klein durch.
Daneben gibt es noch meine (ehemalige) Lieblingstradition: die stationsinternen, kleinen Feiern.
Meine kleinen Mädchen von vor 30 Jahren haben es geliebt zu basteln, zu stricken, sich gegenseitig vorzulesen (Dickens Weihnachtsgeschichte war der Renner). Hin und wieder haben wir auch gemeinsam eine rührseligen Weihnachtsschnulze angeschaut.
Dazu wurden wir mit Tee und Plätzchen aus der Küche verwöhnt (danke Johanna und Gertrud)!
Falls Frau Angelika Ziegler unsere Bastelaktionen gesehen hätte, hätte sie sicher manchmal Angst um ihr Schloss bekommen. Aber das ist längst verjährt, deshalb kann ich diese geheimen Fotoschätze so langsam der Öffentlichkeit zeigen.
Ja, Advent und Weihnachten sind auch in Stein eine ganz besondere Zeit.
Schlosshof 1
83371 Stein an der Traun
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